Presseerklärung der Camp-AG 2015-01-14

TTIP, Klima, Flüchtlingsnot, Kriegs- und Rüstungspolitik, sozialer Kahlschlag durch die Konzerne und der Abbau sozialer und demokratischer Rechte bringen Menschen und Verbände, Kirchen, Parteien und viele Gruppen auf die Beine, um in Elmau gegen die Politik der G7 ein deutliches Zeichen zu setzen. Wir erwarten, wie zu jedem G7-Gipfel, mehrere Tausend Menschen, die an den schon lange angemeldeten Protestveranstaltungen im Werdenfelser Land und auch in München teilnehmen.

Nur das bayerische Innenministerium steckt noch den Kopf in den Sand. Innenminister Herrmann heißt zwar offiziell „alle friedlichen Demonstranten willkommen“, bleibt aber jede Antwort auf die Frage schuldig, wo sie konkret in den Tagen des G7-Gipfels untergebracht werden sollen. Das Aktionsbündnis Stop-G7-Elmau hatte die drei umliegenden Gemeinden um Gastfreundschaft gebeten, konkrete ortsnahe Campflächen benannt und um alternative Flächen gebeten, falls sie nicht zur Verfügung stehen. Alle konkreten Flächen wurden nun aus unterschiedlichen Gründen von den Gemeinden Krün, Mittenwald und Garmisch-Partenkirchen schriftlich abgelehnt. Jedem ansonsten individuellem Schreiben wurde die merkwürdigerweise identische Formulierung hinzugefügt: „Es sind uns keine Alternativstandorte bekannt, die für die Unterbringung einer größeren Anzahl an Personen geeignet wären“. Jeder weiß: das Werdenfelser Land ist reich an großen Weideflächen – allein in der Gemeinde Krün, auch in Garmisch gibt es Land, das mit gutem Willen und in Absprache mit den Besitzern, genützt werden könnte, ohne in Naturschutz-Flächen einzugreifen oder Landwirten Schäden zu verursachen. Das Aktionsbündnis hat dafür ein vernünftiges Angebot gemacht, um die Belastung für die Anwohner und die Natur in Grenzen zu halten. In guter Kooperation mit den Gemeinden bieten wir eine Campstruktur an, in der mit Dixi-Toiletten und einem vorbildlichen Müllentsorgungskonzept dafür gesorgt wird, dass die Camps ähnlich friedlich und geordnet ablaufen wie es in Heiligendamm der Fall war, wo sich bsp. die Reddelicher Feuerwehr 2007 bei den Organisatoren des Großcamps Reddelich folgendermaßen bedankte:

„Obwohl die Ereignisse um den G8-Gipfel inzwischen in unserem Dorfleben zur Geschichte gehören, erinnern wir uns noch gern an das neue, andere Leben in unserem Dorf, das Sie maßgeblich mitbestimmt haben. Immer wieder tauchen Geschichten auf, werden Bilder gezeigt und Erlebnisse ausgetauscht. Es war schon eine aufregende und zugegebener Maßen auch interessante Zeit. Im Nachgang sind wir sehr froh, dass alles friedlich abgelaufen ist und wir als Bewohner von größeren Problemen verschont geblieben sind. Ein Grund dafür liegt mit Sicherheit im ausgezeichnet organisierten Reddelicher Camp, für das Sie Verantwortung getragen haben. Unsere Dorfbewohner haben bei ihren Campbesuchen oft über die gutdurchdachte Organisation, die Kreativität, die überall sichtbar war und das unkomplizierte Zusammenleben so unterschiedlicher Menschen gestaunt. Wir reden noch häufig voller Anerkennung von den Organisatoren.“ (im Anhang der ganze Brief)

Im Werdenfelser Land verbreiten dagegen schon seit Monaten einzelne Politiker und Polizeibeamte in Medien und Versammlungen Gerüchte über „gewalttätige Demonstranten“, über Camps als „Keimzellen der Gewalt“ und „Schäden durch Müll“ und halten die Landwirte dazu an, ja keine Grünflächen zur Verfügung zu stellen. Solch eine Vogel-Strauß-Politik ist gastfeindlich und provoziert chaotische Zustände. Dem gegenüber bitten wir auch weiterhin um vernünftige Lösungen für die Unterbringung der vielen anreisenden Menschen und suchen die Kooperation und das Gespräch mit den Gemeinden, dem Landkreis und den Menschen vor Ort. Wir bemühen uns auch weiter um private und kommunale Flächen und werden den Landrat um Unterstützung bitten und auch die bayerischen Staatsforsten anschreiben. Am Samstag, 17.01.2015 werden wir von 8 Uhr morgens an mit einem Informationsstand in der Fußgängerzone in Garmisch sein, um miteinander ins Gespräch zu kommen und zu informieren. Nicht nur die anreisenden Menschen brauchen eine ausreichende Struktur mit medizinischer und sanitärer Versorgung, auch die Gemeinden und Menschen vor Ort brauchen Planungssicherheit. In diesem Sinn bitten wir ein weiteres Mal um Gastfreundschaft.

Miriam für das Aktionsbündnis STOP G7 Elmau / Camp AG


Reddelich, den 18.07.2007

Liebe Freunde der Camp-AG,

im Namen aller Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Reddelich bedanke ich mich recht herzlich für Ihre großzügige Spende, die wir auf unserem Dorffest entgegen nehmen durften. Die Überraschung ist wirklich gelungen. Wir werden Ihre Zuwendung zum Nutzen aller Mitglieder unserer FF anlegen. Obwohl die Ereignisse um den G8-Gipfel inzwischen in unserem Dorfleben zur Geschichte gehören, erinnern wir uns noch gern an das neue, andere Leben in unserem Dorf, das Sie maßgeblich mitbestimmt haben. Immer wieder tauchen Geschichten auf, werden Bilder gezeigt und Erlebnisse ausgetauscht. Es war schon eine aufregende und zugegebener Maßen auch interessante Zeit.

Im Nachgang sind wir sehr froh, dass alles friedlich abgelaufen ist und wir als Bewohner von größeren Problemen verschont geblieben sind. Ein Grund dafür liegt mit Sicherheit im ausgezeichnet organisierten Reddelicher Camp, für das Sie Verantwortung getragen haben. Unsere Dorfbewohner haben bei Ihren Campbesuchen oft über die gutdurchdachte Organisation, die Kreativität, die überall sichtbar war und das unkomplizierte Zusammenleben so unterschiedlicher Menschen gestaunt. Wir reden noch häufig voller Anerkennung von den Organisatoren. Wir wünschen Ihnen für die Umsetzung Ihrer Ideen viel Kraft und allerorts die nötige Unterstützung. Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Norden,

gez. Schultz
Wehrführer FF Reddelich
Heinz Schultz

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