Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit

Wir sehen Feminismus und Geschlechtergerechtigkeit als Querschnittsthema. Das heißt: alle Bereiche müssen dieses Thema mitdenken. Alle Länderchefs beim G7-Gipfel sind weiße cis Männer (Männer, die sich mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugeordnet wurde, identifizieren). Dadurch werden sie wichtige Themen nicht mitdenken. Das darf uns nicht passieren. Die Welt ist weit entfernt von Geschlechtergerechtigkeit. Arbeit, die von FLINTA*-Personen (Frauen, Lesben, intersex, nonbinäre, trans und agender Menschen) ausgeführt wird, wird weltweit schlechter bezahlt und unsichtbar gemacht. FLINTA*-Personen sind häufiger von extremer Armut betroffen (finanzielle Abhängigkeit von Männern, Arbeitsverbote, Verfolgung)… FLINTA* haben es weltweit schwerer als cis Männer, an politischen Entscheidung teilzuhaben. LGBTQIA+ (Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer/Questioning, Intersex, Asexuell/Aromantisch/agender) werden in vielen Ländern mit Todesstrafe und Gefängnis bedroht.

Wir fordern eine geschlechtergerechte und selbstbestimmte Welt. Unser Feminismus geht weit über klassische Frauenthemen hinaus und ist

  • global: Wir wollen unsere Kämpfe verbinden und uns solidarisieren.  
  • antikapitalistisch: Kapitalismus und Patriarchat sind eng miteinander verknüpft. Beide beruhen auf und sind gleichzeitig Ursache von Unterdrückung und Ausbeutung.
  • intersektional: Wir müssen im Blick haben, dass es mehrfache Diskriminierungsformen gibt und dieses nicht voneinander getrennt betrachtet werden können.
  • antiklassistisch:  Wir dürfen uns nicht aufgrund unserer sozialen Herkunft und Klassenzugehörigkeit spalten lassen – unser Kampf findet gemeinsam statt. Wir reflektieren unsere Privilegien.
  • antiablelistisch: Wir bewerten Menschen nicht aufgrund ihrer (scheinbaren) Fähigkeiten (Ableismus). Wir denken Menschen mit Behinderung in unserem Aktivismus mit.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde von einer Arbeitsgruppe erstellt und stellt nicht notwendigerweise die Position aller an den Protesten beteiligten Gruppen dar.

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